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Aktuelle Seite: Start / Archiv für Sprachbetrachtung

24. Dezember 2010 von Elke Hesse

Das 24. Türchen: Fröhliche Weihnachten ohne Röntgenstrahlen

Nicht nur viele Amerikaner und Engländer sparen beim Schreiben von Weihnachtskarten gern (in dem Fall fünf) Buchstaben, auch die (vor allem jungen) Deutschen selbst finden es schick, trendy und stylisch, statt dem langatmigen deutschen W e i h n a c h t e n ein viel kürzeres X-mas oder Xmas zu schreiben.

Wieso eigentlich X? Hat doch hoffentlich nichts mit X-Rays = Röntgenstrahlen zu tun? Oder steht das X für das große Unbekannte, das uns an Weihnachten erwartet? Oder ist es gar das Symbol für das Kreuz?

Weit gefehlt. In X-mas ist das X gar kein X, sondern der griechische Buchstabe chi und mit diesem Buchstaben beginnt das Wort Christus bzw. dient das X als Abkürzung für Christus. Aus altphilologischer Sicht gibt es also an X-mas (übrigens schon 1551 das erste Mal bezeugt) nichts zu meckern, aber dennoch:

Vor zwei Jahren hat der Verein Deutsche Sprache (VDS) den Begriff »X-Mas« als »das überflüssigste und nervigste Wort des Jahres 2008 in Deutschland« ausgewählt. Um auf der sicheren Seite zu sein, wünsche ich deshalb lieber heute allen ganz traditionell und old fashioned

F R Ö H L I C H E  W E I H N A C H T E N

und schließe das letzte Türchen dieses Adventskalenders.

Hoffe, es hat euch genauso viel Spaß gemacht wie mir und wenn ihr brav seid, gibt es nächstes Jahr vielleicht wieder einen Adventskalender hier im Blog :-).

PS:
Die Gewinnauslosung unter den Kommentatoren mache ich erst nach Weihnachten, ich hatte ja versprochen, dass ihr bis zum 30.12. noch beim Heiteren Beruferaten miträtseln dürft.

(Illustrationen: Renate Kalloch, pixelio)

Kategorie: Adventskalender, Kalender, Medien, Sprachbetrachtung Stichworte: Adventskalender, Weihnachten, Xmas

23. Dezember 2010 von Elke Hesse

Das 23. Türchen: Mit Limericks gegen zu viel Rührseligkeit

Kennt ihr noch Schobert & Black? Oder Ulrich Roski? Das waren Liedermacher in den 1970er-Jahren, die man als Vorfahren der heutigen Hip-Hopper oder Rapper bezeichnen könnte. Die drei jedenfalls haben damals vor gefühlten hundert Jahren unter anderem auch die Versform des sogenannten Limericks bekannt gemacht. Die heißt deshalb so, weil sie nach der irischen Stadt Limerick benannt wurde, sagen manche, aber ganz genau weiß man es nicht, siehe Limerick.

Aber was man weiß: Ein Limerick besteht aus fünf Versen, bei denen sich in der Regel zwei unbetonte Silben (auch Senkungen genannt) mit einer betonten Silbe (auch Hebung genannt) abwechseln, das heißt in der Metrik Anapäst. Auf zwei Dreiheber folgen zwei Zweiheber und ein abschließender Dreiheber nach dem Reimschema aabba. Perfekt ist der Limerick, wenn sich in der letzten Zeile noch eine kleine Überraschung versteckt.

Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Ich hab mal lustig vor mich hingereimt und wer von euch mag, darf das Weihnachtsgedicht gern um weitere Strophen ergänzen:

Dies Weihnachten, so sprach Herr A.,
da machen wir nicht groß Trara.
So flog er fort
an geheimen Ort
und kriegte prompt Malaria.

Dies Weihnachten, so sprach Frau B.,
das tut mir diesmal richtig weh.
Ich werd nicht ruhn,
hab viel zu tun
und schlachte jetzt erst mal das Reh …

Dies Weihnachten, so sprach Herr X.,
kam wieder einmal viel zu fix.
Ich kanns nicht leiden,

bin selbst so bescheiden,
und Ruth kriegt deshalb einfach – nix.

Dies Weihnachten, so sprach Frau Z.,
wird wieder einmal richtig nett.
Ich höre Trompeten,
und werde viel beten –
und bleibe die ganzen Tage im Bett.

(Foto: Dieter Schütz, pixelio)


Kategorie: Adventskalender, Kalender, Sprachbetrachtung Stichworte: Adventskalender, Limerick

21. Dezember 2010 von Elke Hesse

Das 21. Türchen: Heiteres Beruferaten

Ich weiß, kein Mensch hat so kurz vor Weihnachten Zeit, sich mit irgendwelchen Denksportaufgaben zu beschäftigen, aber vielleicht nehmt ihr euch dieses Türchen einfach mit in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub. Heute will ich euch nämlich einen sehr netten Zeitvertreib vorstellen: das Anagrammieren.

Als Anagramm wird ein Wort bezeichnet, das durch Umstellung der einzelnen Buchstaben aus einem anderen Wort gebildet wurde. Simple Beispiele: aus Mehl wird Helm, aus Ampel wird Lampe oder Palme.

Aber es gibt noch viel kompliziertere und hintersinnigere Anagramme. Anagramm-Freaks tüfteln so lange, bis sie eine Umstellung finden, die sogar den ersten Begriff definieren kann. Beispiele: Bundesagentur fuer Arbeit = aufbrausende Erbitterung, oder die Kaiserschnittgeburt = Kind bitte gesichert raus.

Und jetzt sollt ihr erraten, welchen Berufen folgende Damen nachgehen? Lest ihre Visitenkarten und tauscht die Buchstaben, dann kommt ihr (vielleicht) drauf:

Ute Tapirgo, Herne

Anni Rollmus, Mettscheid

Pia Thoithun, Speyer

Elke Hirrnd, Dueren

Ich bin sehr gespannt, ob ihr es herausfindet, und wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß dabei. :-)

(Foto: Egon Häbich, pixelio)

Kategorie: Adventskalender, Kalender, Sprachbetrachtung Stichworte: Adventskalender, Anagramm, Beruferaten, Buchstabenrätsel

20. Dezember 2010 von Elke Hesse

Das 20. Türchen: Ich freue mich wie ein Schneekönig!

Tatsächlich tue ich das, und zwar deshalb, weil ich in einem anderen Online-Adventskalender, nämlich im Solitaire-Blog der Goldschmiede Monika und Dieter Lechler aus Freiburg (vielen Dank, auch für den sehr netten handgeschriebenen (!) Brief dazu), diese wunderschöne Silberkette gewonnen habe, die ihr hier recht auf meinem Foto seht (und hier noch viel besser). Jetzt seid ihr neidisch, gell? Na ja, ihr habt ja noch fünf Mal die Möglichkeit, dort auch etwas Geschmeidiges zu gewinnen, ;-). Und dass es hier auch was zu gewinnen gibt, nämlich den hier, hat sich wohl hoffentlich bereits herumgesprochen …

Aber jetzt zum Sinn des Ganzen (es ging mir schließlich nicht darum, euch neidisch zu machen, hihi): Warum sagt man eigentlich, wenn man sich dolle freut, »wie ein Schneekönig«? Was ist überhaupt ein Schneekönig? Das männliche Pendant zur Schneekönigin von Hans-Christian Andersen etwa?

Weit gefehlt. Ein Schneekönig ist ein kleiner Vogel, eigentlich bekannt unter dem Namen Zaunkönig. Und dieser nur etwa neun Zentimeter große Vogel ist einer der wenigen Singvögel, die in Deutschland auch überwintern. Der kleine Sperling tut das offenbar auch gerne, denn auch bei Schnee und Kälte singt er (auf Zäunen und Ästen sitzend) mit Inbrunst und einer lauten und melodiösen Stimme. Das hat ihm dann irgendwann im Volksmund den Titel Schneekönig eingebracht.

Zum »König der Vögel« hat ihn bereits der Dichter Äsop Jahrhunderte vor Christus gemacht. Laut seiner Fabel riefen die Vögel einst einen Wettbewerb aus. Sie wollten den zum König machen, der am höchsten fliegen könnte. Das war natürlich der Adler. Aber just in dem Moment, als sich dieser wieder zur Erde herabbegeben wollte, flatterte aus seinem Gefieder ein frecher kleiner Sperlingsvogel empor und rief: »König bin ich.«

PS: Und ich bin jetzt die Silberkönigin :-) und singe den ganzen Tag heute dieses feine Lied hier: Gold und Silber lieb ich sehr

(Foto Zaunkönig: Re.Ko., pixelio)

Kategorie: Adventskalender, Geflügelte Worte, Medien, Sprachbetrachtung Stichworte: Redensart, Schneekönig, Zaunkönig

19. Dezember 2010 von Elke Hesse

Das 19. Türchen: Wollt ihr Terz machen oder lieber ein Fass auf?

Aufmerksamen Lesern und Leserinnen dieses Adventskalenders dürfte nicht entgangen sein, dass ich mit dem Türchen heute erstens auf geschätzte Kundenwünsche eingehe (siehe den ausführlichen Kommentar von Birgit zum 14. Türchen) und zweitens ein kleines Zeugma in die Überschrift eingebaut habe ;-).

Nun, liebe Birgit, leider ist nur eins sicher: Ich kann dir nicht gesichert sagen, woher die Redensart »Terz machen« im Sinne von sich aufregen, Streit suchen, Wirbel um etwas machen, tatsächlich kommt.

Das Wort Terz leitet sich vom lat. tertius = der Dritte her und hat eine musikalische, eine sportliche und eine christliche Bedeutung. Die musikalische hat uns Birgit bereits ausführlich erklärt, die sportliche Bedeutung kommt aus dem Fechtsport. Beim Fechten ist die Terz ein Hieb, der an dritter Stelle in einer Parade kommt und aus einem 45-Grad-Winkel von oben auf den Gegner getätigt wird. Und im Christentum ist die Terz eine Gebetszeit beim Stundengebet zur dritten Stunde des Tages (nach antiker Tageseinteilung um ca. 9 Uhr morgens).

Tja, das alles erklärt uns noch nicht die Redewendung … Vielleicht aber kann man behaupten, gerade weil die Terz so viele Bedeutungen hat und man sie beten, singen, lesen, sprechen, stechen, hauen, groß und klein machen kann – verursacht sie ingesamt einfach ganz schön Wirbel … ähnlich einem Sturm im Wasserglas, siehe Foto. Eine befriedigendere Erklärung, liebe Birgit, habe ich leider nicht parat, :-(.

Im Zuge der Recherche zu diesem Türchen bin ich allerdings auf eine interessante Parallele gestoßen, nämlich auf die Redewendung »ein Fass aufmachen«. Dies kann ebenso wie »Terz machen« heißen »viel Aufhebens um etwas machen« und in einer weiteren Bedeutung »ein ausgelassenes Fest feiern«. Woher Letzteres stammt, dürfte klar sein: vom Anstechen eines Bierfasses bei größeren Feiern. Die Erklärung für die erste Bedeutung aber liegt vermutlich in der Eindeutschung einer englischen Redensart »to make a fuss about something«, wobei das Wort fuss = Getue, Lärm, Wirbel, Trara zu Fass wurde. Darauf muss man erst mal kommen – deutsche Sprache, sag ich euch, ein Fass ohne Boden …

(Fotos: Wasserglas – Alexander Willuweit, Fass – Lutz Schneider, pixelio)

Kategorie: Adventskalender, Geflügelte Worte, Kalender, Sprachbetrachtung Stichworte: Adventskalender, ein Fass aufmachen, Redensart, Terz machen

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