Die am 8. Dezember erläuterte Tatsache, dass es sowohl den Informanten als auch den Informanden gibt, führt zu einer weiteren Frage: Warum haben der Konfirmand, der Doktorand, der Rehabilitand am Ende ein weiches -d, hingegen der Fabrikant, der Emigrant, der Simulant, der Kommandant und der Sympathisant ein strenges -t?
Reine Willkür der deutschen Sprache, könnte man meinen, jedoch weit gefehlt. Denn das Geheimnis der beiden Endsilben -and und -ant liegt in ihrer passivischen bzw. aktivischen Bedeutung.
Wenn mit jemand noch etwas geschehen soll, bekommt er ein -d angehängt. Also alle, die sich konfirmieren, promovieren, rehabilitieren oder eben informieren lassen wollen, werden zum Kandidaten für das -d. Umgekehrt betont das Suffix -ant den aktionistischen Part: Der Fabrikant fabriziert, der Emigrant emigriert, der Simulant simuliert, der Kommandant kommandiert, der Sympathisant sympathisiert.
Ein doktorierender Doktorvater wäre demnach also ein Doktorant – ist aber leider Fehlanzeige laut Duden … diese Ignoranten aber auch … ;-)
PS: Ich wurde darauf hingewiesen, dass es hier Späteinsteiger gibt, die nicht wissen, dass sie hier etwas gewinnen können, wenn sie kommentieren. Also noch einmal: Unter allen Kommentatoren verlose ich einen Sprachkalender Auf gut Deutsch! 2011.
(Illustration, die nicht wirklich zum Artikel passt, aber einfach schön ist: Renate Kalloch, pixelio)