Eigentlich wollte ich heute etwas zum gestrigen Bundesverfassungsgerichtsurteil schreiben, aber das muss warten. Denn dank Christa bin ich auf den Adventskalender von Tom gestoßen und hinter dessen erstem Türchen auf ein Projekt, das mich so bewegt, dass ich es gleich weiterposten möchte: den Straßenchor aus Berlin.
In der Mediathek des ZDF könnt ihr die Folgen dieser Serie, die bisher liefen, anschauen.
Taschengeld verdienen mit kreativen Texten
Nein, ich habe mit diesem Blogbeitrag nicht so lange gewartet, bis sich etwas gefunden hat, was sich perfekt an den vorhergehenden Artikel über Getränke mit Migrationshintergrund anschmiegt … Ja, es ist einfach Zufall, dass meine liebe Kollegin und Mitautorin für den neuen Duden-Kalender 2011 Ines Balcik vor wenigen Tagen einen Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen hat, zu dem sie ausdrücklich auch junge Menschen einlädt, deren Eltern oder Großeltern nicht aus Deutschland stammen, die hier eingewandert sind und die sich die deutsche Sprache vielleicht mühsam zwei- oder mehrgleisig erobern müssen.
Eine schöne Idee, wie ich finde, und die ich gern unterstütze. Wie ich überhaupt das, was Ines da mit ihrem Ramadankalender für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen hat, bewundernswert finde: Weil ich die Aufklärung über den und die Integration des Islam in Europa für ein ganz wichtiges Thema halte.
Zum Wettbewerb schreibt Ines:
Mit dem Wettbewerb möchte ich junge Menschen in deutschsprachigen Ländern ermutigen, sich kreativ zu Dingen zu äußern, die sie bewegen: zu Hause und in der Schule, im Alltag und in den Medien. Der Wettbewerb richtet sich an Kinder bis 13 Jahre und Jugendliche bis 20 Jahre. Willkommen sind alle Textsorten, von Kurzgeschichten über Gedichte bis zu Reportagen oder Songtexten. Die schönsten und kreativsten Beiträge werden als Buch veröffentlicht.
Einsendeschluss ist der 31.01.2010.
Also Mädels und Jungs, ihr habt das Wort! Bitte weitersagen!
Text & Konzept: Auf gut Deutsch! 2009
Duden-Kalender:
Auf gut Deutsch! 2009
Rechtschreibung, Grammatik und Wortwahl einfach erklärt
Tagesabreißkalender, 11 × 14 cm
Tag für Tag eine Stütze in allen Sprachlagen.
Unterhaltsame Beispiele zu den Themen:
• Rechtschreibung und Grammatik
• Bedeutung und Herkunft
• Worte und Wendungen
• Richtig stilvoll
• Wissenswertes und Phänomene
• Trends und Eintagsfliegen
Konzeption und Text:
Elke Hesse und Tilmann Haberer.
Im Agenturauftrag.
Nicht mehr lieferbar.
Die holden Kleinode der deutschen Sprache
Es gibt Tage, da trifft so einiges, was irgendwie zusammengehört, aus verschiedenen Ecken zusammen und ich mach jetzt mal ganz schnell eine Assoziationskette und einen Blogbeitrag draus, bevor ich alles wieder vergesse …
Zunächst mal stieß ich in der Früh auf diese Pressemeldung des Mannheimer Instituts für Deutsche Sprache (haben die was mit der Dudenredaktion in Mannheim zu tun?) und nahm erfreut zur Kenntnis, dass die Deutschen in der Mehrheit ihre Sprache inniglich lieben (tue ich auch), diese bzw. deren Entwicklung aber auch mit Sorge betrachten (tue ich nicht). 78 Prozent aller Deutschen finden, dass mehr für die deutsche Sprache getan werden sollte (na ja, ich tue, was ich kann).
Im Übrigen haben wir ja deshalb auch die Protextbewegung gegründet!
Dann las ich am frühen Nachmittag einen erfrischenden Blogbeitrag meiner Kollegin Heike zum Thema „Habseligkeiten“ und konnte nicht umhin, ihr im Kommentar dazu meinen Beitrag im diesjährigen Dudenkalender nahezubringen. Und dadurch wiederum kam ich auf das angeblich schönste und angeblich bedrohte Wort „Kleinod“. Denn im Dezember 2006 wurde dieses Wort im Wettbewerb zum „Das schönste bedrohte Wort“ zum Sieger gekürt. Es schlug dabei immerhin so hübsche Wörter wie „blümerant, Dreikäsehoch, Labsal, bauchpinseln, Augenstern, fernmündlich, Lichtspielhaus, hold“ und – man lese und staune: „Schlüpfer“.
Und jetzt kommts, liebe Heike: Das Wort „Kleinod“ (Plural: Kleinode bzw. bei Schmuckstücken: Kleinodien) umschreibt genau das, was die Siegerin von „Das schönste deutsche Wort“ in ihrer Begründung den „Habseligkeiten“ zugewiesen hatte: eine Kleinigkeit, die einen unersetzlichen Wert hat für den, der sie sein eigen nennt.
Damit schließt sich die Kette und ich hoffe, ich habe jetzt mit meinen sprachlichen Habseligkeiten ein Kleinod für die deutsche Sprache geschaffen, :-).
Foto: Andreas Stix, pixelio.de
Fachwissen statt Expertise
Stolz darf ich präsentieren: den neuen Dudenkalender Auf gut Deutsch! Rechtschreibung, Grammatik und Wortwahl einfach erklärt, den es ab sofort in jeder Buchhandlung und natürlich auch beim Internet-Buchhändler Ihrer Wahl zu kaufen gibt. Leider hat es der Duden Verlag nicht für nötig befunden, die beiden Autoren dieses Kalenders auf seiner Website zu erwähnen, die da sind: Tilmann Haberer und meine Wenigkeit.
Zugegeben, ich finde es auch ein bisschen komisch, bereits im Mai des Vorjahres einen Abreißkalender fürs nächste Jahr in den Händen zu halten, aber so sind sie wohl, die Gesetze des (Buch-)Marktes. Es ist bereits der dritte Dudenkalender, an dem ich mitgeschrieben habe, an dem für 2011 arbeite ich gerade. Wen es also beispielsweise interessiert, was das Kaufmannsund ist, wo Kissing, Petting und Fucking liegen, warum man nicht von einem Meeting partizipieren und nicht dem Fass die Krone aufsetzen kann, was das Besondere an den Wörtern Wirtschaftsforschungsinstitut und Fußballnationalmannschaft ist und warum man die interne Expertise nicht ausbauen kann – der möge sich diesen Kalender kaufen.
Und wer mir jetzt nicht glaubt, dass ich da wirklich die Autorin bin, kann hier bei Amazon gucken, :-).