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Aktuelle Seite: Start / Archiv für Sprachbetrachtung

21. April 2010 von Elke Hesse

Einfach stimmlos ausatmen!

Der isländische Vulkan mit dem (fast) unaussprechlichen Namen Eyjafjallajökull macht uns ja ganz schön zu schaffen. Jetzt habe ich aber dank dem Belles Lettres Webmagazin für Dichter und Denker 1. gelernt, dass so gar nicht der Vulkan, sondern der Gletscher heißt, unter dem sich dieser Vulkan verbirgt, und dass 2. dieses Wort in drei Bestandteile zerlegt werden kann, die bedeuten Inselbergegletscher.

Und noch spannender finde ich, wie im Sprachmagazin die richtige Aussprache dieses Zungenbrechers erklärt und auch vorgeführt wird:

Die grobe Aussprache lautet ääj-ja-fjatt-la-jöch-küt-ll, wobei das letzte ll ein stimm­loses Aus­atmen ist. Das ch in jöch ist ein deutlich hörbarer Hauchlaut.

Herrlich, hier auch zum Direkt-Reinhören: eyjafjallajokull-aussprachetraining.mp3

Heißen, aber aschefreien Dank an Belles Lettres! :-)

Kategorie: Medien, Sprachbetrachtung, Übersetzung

19. April 2010 von Elke Hesse

Lesen als sträfliche Belohnung

Letzte Woche in der SZ einen anrührenden Artikel gelesen über einen kreativen Jugendrichter in Fulda, der die Jugendlichen zu einer ganz besonderen Strafe verdonnert: Sie bekommen drei bis sechs Wochen Zeit, um einen Roman zu lesen. Dazu müssen sie einen Aufsatz schreiben und Fragen beantworten. Es gibt eine Liste mit 14 Titeln, je nach Täterprofil.

Wer in Schule und Familie Probleme hat und selbst gewalttätig geworden ist, muss z. B. „Evil“ von Jan Guillou lesen. Darin geht es um heftige Gewalthandlungen in einem Internat. Beschrieben werden die Angriffe, aber auch, was sie bei den Opfern auslösen. Andere Titel handeln von Mobbing, von sexueller Gewalt, von Drogen, Alkohol, Integrationsproblemen.

Wichtig ist natürlich, dass Sozialpädagogen über die Bücher mit den Jugendlichen sprechen. Nach Auskunft einer Betreuerin hat sich das Projekt bei 15 Jugendlichen, die zum Lesen verurteilt wurden, bereits gelohnt. Die Jugendlichen finden sich in den Büchern wieder, denken über sich und ihr Leben nach. Als ich den SZ-Artikel las, musste ich spontan an das berühmte Kafka-Zitat denken: Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.

Und weil ich danach recherchiert habe, kann ich es jetzt auch in einem größeren Zusammenhang zitieren und ich finde, jeder Satz darin ist es wert, gelesen zu werden. Kafka schrieb 1904 an seinen Freund Oskar Pollak:

Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Damit es uns glücklich macht, wie Du schreibst? Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben. Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.

Kategorie: Lesetipp, Sprachbetrachtung Stichworte: Bücher, lesen

14. Januar 2010 von Elke Hesse

Apropos Apostrophe und Apostel

Meine geschätzte Kollegin und Mitautorin beim Dudenkalender 2011 Ines Balcik hat in ihrem Sprachblog eine sehr hübsche Handlungsanweisung für

Apostrophe ohne Katastrophe

veröffentlicht, die ich wärmstens empfehlen kann. Ines, du bist keineswegs künstlerisch völlig unbegabt, ich finde, dieser kleine Leitfaden ist nicht nur fachlich, sondern auch optisch äußerst gelungen! :-)

Übrigens: Für alle, die sich nicht merken können, ob es das oder der Apostroph heißt:

Das Wort Apostroph (Auslassungszeichen) kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt »abfallend«. Und sozusagen »abgefallen« sind in einem Wort ein oder mehrere Buchstaben, wenn ein Auslassungszeichen gesetzt wird.

Wer bisher immer geglaubt hat, es heiße das Apostroph, soll sich in Zukunft vorstellen, es handele sich dabei um eine Art männlichen Apostel, der eine Auslassung predigt.

Die Apostrophe gibt es allerdings auch, sie bedeutet »feierliche Anrede«.

Kategorie: Nützliche Werkzeuge, Sprachbetrachtung Stichworte: Duden, Sprache, Sprachqualität

10. November 2009 von Elke Hesse

Happy birthday, Schiller!

Friedrich Schiller wurde heute vor 250 Jahren geboren. Ich weiß nicht, ob es noch viele Menschen gibt, die freiwillig seine Dramen und Balladen lesen, aber was ich ganz sicher weiß, ist, dass viele Menschen sehr oft Schiller zitieren, ohne sich darüber bewusst zu sein. Es gibt wahrscheinlich kaum einen Dichter, von dem ähnlich viele geflügelte Worte in den sprichwörtlichen Gebrauch geraten sind. Hier einige Kostproben (man beachte auch das Werkstatt-Zitat der Woche):

Früh übt sich, was ein Meister werden will.

Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt!

Friedrich-SchillerDrum prüfe, wer sich ewig bindet …

Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.

Was ist der langen Rede kurzer Sinn?

Das Maß ist voll.

Von der Stirne heiß
rinnen muss der Schweiß.

Es ist noch nicht aller Tage Abend.

Seid umschlungen, Millionen.

Donner und Doria.

Drinnen waltet die züchtige Hausfrau.

Wie kommt mir solcher Glanz in meine Hütte?

Hinter dem U kommt gleich das Weh, das ist die Ordnung im ABC.

Kategorie: Geflügelte Worte, Sprachbetrachtung Stichworte: Wortschätze, Zitate

29. Oktober 2009 von Elke Hesse

Frauen vor – aber bitte ohne sprachliches Eigentor

Heute am frühen Abend ist Fußball angesagt. (Bei mir im Kleinen: Unser Jüngster bestreitet ein wichtiges Nachholspiel, zu dem Mama und Bruder ihn als treue Fans begleiten dürfen.) In der ARD im Großen: Um 18 Uhr spielt die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft gegen die USA. Das Ganze gilt als Testspiel für die kommende WM 2011 in Deutschland.

Dass Frauen ganz schwer im Kommen sind, ist ja grad ganz unschwer zu erkennen: Da wird eine Frau erneut (!) zur Bundeskanzlerin vereidigt, da wird eine Bischöfin als erste Frau (und dazu noch geschiedene !) Chefin der Evangelischen Kirche Deutschland (da bin ich als Katholikin schon ein wenig neidisch), und dass es die Frauen inzwischen sogar in die Männerbastion Fußball geschafft haben, beweist die Tatsache,  dass „wir“ bei der nächsten Fußball-WM in der Heimat ja immerhin den Titel verteidigen dürfen.

Umso schlimmer, dass sich die Verantwortlichen beim DFB einen wirklich grässlichen Slogan für diese „weibliche WM“ ausgedacht haben:

20ELF VON SEINER SCHÖNSTEN SEITE!

Genau so, in Großbuchstaben und mit Ausrufezeichen.

Geht’s noch, Leute? Glaubt ihr echt, [Weiterlesen…]

Kategorie: Sprachbetrachtung, Übersetzung Stichworte: (D)englisch, kommunizieren, Sprache, Sprachqualität

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»Erfahrung ist nicht das, was einem Menschen widerfährt, es ist das, was ein Mensch aus dem macht, was ihm widerfährt.« (Aldous Huxley)

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