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Aktuelle Seite: Start / Archiv für Sprachbetrachtung

29. Juli 2009 von Elke Hesse

Getränke mit Migrationshintergrund

SchaumkroneEs gibt Menschen, die trinken grundsätzlich keinen Alkohol. Finde ich in Ordnung. Dann gibt es welche, die trinken grundsätzlich alles, was es an Alkoholika gibt. Finde ich nicht in Ordnung. Dann gibt es welche, die trinken meistens Bier. Das sind die Deutschen. Die liegen im Bierverbrauch weltweit ganz weit vorn,  laut Stati(sti)schem Bundesamt trinkt jeder Einwohner im Durchschnitt pro Tag 0,3 Liter Gerstensaft. Da sind allerdings auch Biermischungen mitgezählt, die man ja eigentlich laut Reinheitsgebot gar nicht als Bier bezeichnen darf.  Von denen gibt es bundesweit viel mehr, als der normale Durchschnittstrinker auch nur erahnen kann. Also zumindest ich, die nun schon seit langer Zeit im Biermekka Bayern lebt und nicht ganz bierunkundig ist, hatte bis heute noch nie was gehört von Flüssigkeiten wie BMW, Schneewittchen, Jorsch, Monaco, Nuclear Sunrise oder Schweinskopf …

NegerkussAber was ein Neger ist, weiß ich, auch wenn ich es noch nie getrunken habe und auch nie trinken würde: Weizenbier mit Cola. Nun ist das zugegebenermaßen ein etwas seltsamer Name für ein allerdings ebenso seltsames Bier(mischgetränk) und man weiß ja spätestens seit den Diskussionen um den Negerkuss, dass das Wort „Neger“ diskriminierend klingt und eine rassistische Äußerung darstellt, die auch in Wortzusammensetzungen vermieden werden sollte. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil von der FDP hat sich deshalb hingesetzt und einen Brief an den bayrischen Hotel- und Gaststättenverband geschrieben, [Weiterlesen…]

Kategorie: Sprachbetrachtung Stichworte: Lustiges, Sprache

24. Juli 2009 von Elke Hesse

Sprachliche Goldkettchen

Deutschland_sz_collage
Illustration: Christoph Niemann, SZ-Magazin

Für alle Sprachenthusiasten bietet das heute erschienene SZ-Magazin eine Fundgrube an Sprachperlen, philosophischen Sprachbetrachtungen und amüsanten Worthäppchen, aber auch berührenden Briefen von Analphabeten in Deutschland. Vor 10 Jahren führte die Süddeutsche Zeitung die neue Rechtschreibung ein und nahm dies als Anlass, ein ganzes Heft dem Thema „Deutsche Sprache“ zu widmen.

Klar kann man das auch alles online nachlesen (siehe den Link oben), aber dann kommt man nicht in den Genuss der  amüsanten Illustrationen von Christoph Niemann, der sozusagen eine Kartographie deutscher Wörter entwickelt hat und unter anderem die Wege von Ich →Haben →Hatte →Hätte →Habe →Gehabt-Haben →Habe-Gehabt →Hätte-Gehabt →Fertig aufzeigt. Oder wusstet ihr, dass es eine Autobahn gibt, die von Vollmacht über Vollkorn, Vollblut, Vollrausch und Volltrottel bis zu Halbvoll führt?

Gut, den Besserwisser der Nation Bastian Sick (in „Sagen Sie jetzt nichts„)  mit ins Spiel zu bringen, fand ich jetzt nicht so wahnsinnig originell, aber immerhin wurde er ja nur fotografiert und musste ansonsten die Klappe halten, ;-). Und Wolf Schneider, der mir an dieser Stelle viel lieber gewesen wäre, würde an so einer Fotosession wohl nicht teilnehmen, oder habt ihr, liebes SZ-Magazin, den gar nicht gefragt?

Also, wer wissen will, woher das frühere eherne Trennungs- bzw. Nichttrennungsgesetz stammt „Trenne nie s-t, denn das tut beiden weh“ oder warum der Hip-Hop die zeitgenössische Literatur viel mehr beeinflusst als umgekehrt, warum man das Wort „Losigkeit“ umbedingt in ein Wörterbuch einfügen sollte, wieso der Direktor des Münchner Haus der Kunst sofort Hautausschlag bekommt, wenn er das Wort „Kitzbühel“ hört, wie man das Wort „Ausländer“ ganz anders interpretieren kann, wieso Gerald Asamoah immer zu spät zu seinen Bundesligaspielen gekommen ist, was „Fierzi“ bedeutet und wie sich der Alkoholtest bei Autofahrern durch ein einziges Wort, nämlich „Pfropfrebenpfersammlungspforsitzender“ (Axel Hacke) ersetzen lässt, der lese. Ich jedenfalls werde mir dieses Heft in meine Sprachschatzkiste legen!

Kategorie: Medien, Sprachbetrachtung Stichworte: Deutsch, Grammatik, lesen, Lustiges, Nachdenkliches, schreiben, Sprache, SZ, Wortschätze, Zeitung

9. Juli 2009 von Elke Hesse

Österreichischer Schampus wird Schaum-Stoff

Hab ja versprochen, über das Gerichtsurteil im Schampus-Streit zu berichten. Nun: Es gab kein Urteil. Einen Tag vor der anvisierten Urteilsverkündung hat der Wirt der Unterlassungsklage nachgegeben, nachdem das Richterteam ihm das wohl nahegelegt hatte, um weitere immense Prozesskosten zu sparen. Mit der Bezeichnung „Schampus“ für ein Getränk, das kein Champagner ist, schadet man also dem Ruf der französischen Region Champagne und darf verklagt werden.

Die Europäische Kommission, speziell die  Abteilung für Wein, Alkohol, Tabak, Saatgut und Hopfen, sah sich übrigens außerstande, die Schampusfrage endgültig zu beantworten und verwies an den Europäischen Gerichtshof. Dieser Gang aber war dem Wirt verständlicherweise zu teuer, da verzichtet er lieber und macht, wahrscheinlich mit Schaum vor dem Mund, aus seinem Schampus einen österreichischen Schaum-Stoff …

Kategorie: Sprachbetrachtung Stichworte: Schampus

18. Juni 2009 von Elke Hesse

Die holden Kleinode der deutschen Sprache

Schatzkiste_by_andreas-stix_pixeliodeEs gibt Tage, da trifft so einiges, was irgendwie zusammengehört,  aus verschiedenen Ecken zusammen und ich mach jetzt mal ganz schnell eine Assoziationskette und einen Blogbeitrag draus, bevor ich alles wieder vergesse …

Zunächst mal stieß ich in der Früh auf diese Pressemeldung des Mannheimer Instituts für Deutsche Sprache (haben die was mit der Dudenredaktion in Mannheim zu tun?) und nahm erfreut zur Kenntnis, dass die Deutschen in der Mehrheit ihre Sprache inniglich lieben (tue ich auch), diese bzw. deren Entwicklung aber auch mit Sorge betrachten (tue ich nicht). 78 Prozent aller Deutschen finden, dass mehr für die deutsche Sprache getan werden sollte (na ja, ich tue, was ich kann).

Im Übrigen haben wir ja deshalb  auch die Protextbewegung gegründet!

Dann las ich am frühen Nachmittag einen erfrischenden Blogbeitrag meiner Kollegin Heike zum Thema „Habseligkeiten“ und konnte nicht umhin, ihr im Kommentar dazu meinen Beitrag im diesjährigen Dudenkalender nahezubringen. Und dadurch wiederum kam ich auf das angeblich schönste und angeblich bedrohte Wort „Kleinod“. Denn im Dezember 2006 wurde dieses Wort im Wettbewerb  zum „Das schönste bedrohte Wort“ zum Sieger gekürt. Es schlug dabei immerhin so hübsche Wörter wie „blümerant, Dreikäsehoch, Labsal, bauchpinseln, Augenstern, fernmündlich, Lichtspielhaus, hold“ und – man lese und staune: „Schlüpfer“.

Und jetzt kommts, liebe Heike: Das Wort „Kleinod“ (Plural: Kleinode bzw. bei Schmuckstücken: Kleinodien) umschreibt genau das, was die Siegerin von „Das schönste deutsche Wort“  in ihrer Begründung den „Habseligkeiten“ zugewiesen hatte: eine Kleinigkeit, die einen unersetzlichen Wert hat für den, der sie sein eigen nennt.

Damit schließt sich die Kette und ich hoffe,  ich habe jetzt mit meinen sprachlichen Habseligkeiten ein Kleinod für die deutsche Sprache geschaffen, :-).

Foto: Andreas Stix, pixelio.de

Kategorie: Sprachbetrachtung Stichworte: Duden, Gutes tun, Kalender, Lustiges, Wortschätze

3. Juni 2009 von Elke Hesse

Ist Schampus der neue Champagner?

Champagner_r_k_by_pauline_pixeliodeGanz spontan: Wenn euch jemand „auf ein Glas Schampus“ einlädt, was erwartet ihr dann? Seid ihr enttäuscht, wenn ihr dann keinen Champagner vorgesetzt bekommt, weil ihr das Wort Schampus unweigerlich damit verbindet? Oder ist es für euch selbstverständlich, dass ihr dann ein Glas Sekt trinken dürft, vielleicht sogar „nur“ einen Prosecco?

Also, in meinen Ohren klingt der Begriff Schampus eher abwertend und despektierlich oder zumindest sehr umgangssprachlich. Und da mein allgemeiner Umgang sich nicht in höheren und meistens auch nicht außerordentlich illustren Kreisen bewegt, denke ich bei Schampus an alle möglichen Sorten Schaumweine, von Rotkäppchensekt überMumm und Cava und Fürst Metternich bis hin zu einem ordentlichen Valdobbiadenne-Prosecco, aber ganz bestimmt nicht an einen edlen Veuve Cliquot oder Piper-Heidsieck, denn dazu wäre mir das Wort zu … ordinär.

Tja, gewisse Leute sehen das aber anders. Und so kommt es, dass ein französischer Regionalverein zwei Münchner Barbesitzer verklagt hat, die auf der Getränkekarte  ihrer Bar „österreichischen Schampus“ anbieten, dabei aber mitnichten edlen französischen Champagner meinen. Damit, so der Verein, verstoße die Barbesitzer gegen ein altes deutsch-französisches Abkommen und gegen das deutsche Markenrecht: Das Wort Schampus, so die Argumentation, dürfe ausschließlich für Champagner gebraucht werden. Ist Schampus sozusagen ein Kulturgut?

Das Insistieren des Wirts, im Duden stehe beim Wort Schampus ebenso Champagner als auch Sekt, hat vorm Münchner Landgericht bisher nichts genutzt. Am 23. Juni steht die Entscheidung an. Was versteht der deutsche Durchschnittsverbraucher  unter dem Wort „Schampus“? Hier gehts zur Abstimmung!

Also, Vorsicht, wenn ihr das nächste Mal im Überschwang ruft: Champagner für meine Freunde! Und ich sag  jetzt mal: Prost! Ach nee: A votre santé! :-)

(Foto: Pauline, pixelio.de)

Kategorie: Sprachbetrachtung Stichworte: Champagner, Schampus, Wortstreiterei

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