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22. Juni 2009 von Elke Hesse

Bildung kommt nicht von Bildschirm

Gestern Abend in Neubiberg durfte ich Altmeister Dieter Hildebrandt in Bestform erleben, anlässlich einer Benefizveranstaltung für Room to Read.  Eigentlich sollte er ja nur aus seinem neuesten Buch „Nie wieder achtzig!“ lesen, aber gottseidank hielt er sich nicht an diese Vorgabe, sondern analysierte erst mal anderthalb Stunden lang den Zustand der deutschen Gesellschaft und politischen Landschaft in einer solchen Kaskade von Pointen und Wortspielereien, dass es uns Zuhörern vorkam, als säßen wir wie früher live dabei während der Aufzeichnung eines Scheibenwischers.

Der Mann ist 82 Jahre alt, in Worten: zweiundachtzig! Einfach unglaublich, wenn man ihn sieht und ihm zuhört. Ich habe mich unglaublich geärgert, dass ich mir nicht Stift und Papier mitgenommen hatte, um mir wenigstens ein paar seiner wirklich brillanten Sprachjonglierereien zu notieren. Auch wenn Hildebrandt als Helmut Kohl „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius spricht, meint man , der Altbundeskanzler stehe live am Mikrophon.

Von Hildebrandt stammt das sarkastische Zitat: „Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung.“ Nun ja,  ich kann nur wärmstens empfehlen, den Bildschirm einmal schwarz sein zu lassen, den Tourneeplan dieses großen Kabarettisten zu studieren und sich für einen Termin in der Nähe gleich Karten zu bestellen. So viel Zeitkritik, Politikanalyse und Sprachwitz auf einmal schafft kein einziger Fernsehabend. Schade fand ich, dass so wenig Jüngere anwesend war, aber vermutlich wirkt der Titel seines  Buches auf den Nachwuchs (auch das ein Wort, was Hildebrandt unter die Lupe nahm: Es wächst einfach nichts nach, das ist eine Lüge, behauptete er, und schon gar nicht die Weisheit im Alter) eher abschreckend, nach dem Motto:  Was soll so ein Gruftie einem schon zu sagen haben?

Dass Bildung natürlich etwas mit Lesen und dem Zugang zu Büchern zu tun hat, weiß Dieter Hildebrandt übrigens  ganz genau, sonst hätte er die diese gestrige Benefizveranstaltung in seinen ohnehin vollen Terminkalender nicht eingeschoben. Denn ganz nebenbei können mit den Einnahmen des gestrigen Abends zwei Schulbibliotheken in Kambodscha finanziert werden, das ist nämlich der Impetus der internationalen Organisation Room to Read, die der ehemalige Microsoft-Manager John Wood gegründet hat.

Kategorie: Lesetipp, Text & Konzept Stichworte: Bücher, Dieter Hildebrandt, Gutes tun, lesen, room to read, Scheibenwischer

18. Juni 2009 von Elke Hesse

Die holden Kleinode der deutschen Sprache

Schatzkiste_by_andreas-stix_pixeliodeEs gibt Tage, da trifft so einiges, was irgendwie zusammengehört,  aus verschiedenen Ecken zusammen und ich mach jetzt mal ganz schnell eine Assoziationskette und einen Blogbeitrag draus, bevor ich alles wieder vergesse …

Zunächst mal stieß ich in der Früh auf diese Pressemeldung des Mannheimer Instituts für Deutsche Sprache (haben die was mit der Dudenredaktion in Mannheim zu tun?) und nahm erfreut zur Kenntnis, dass die Deutschen in der Mehrheit ihre Sprache inniglich lieben (tue ich auch), diese bzw. deren Entwicklung aber auch mit Sorge betrachten (tue ich nicht). 78 Prozent aller Deutschen finden, dass mehr für die deutsche Sprache getan werden sollte (na ja, ich tue, was ich kann).

Im Übrigen haben wir ja deshalb  auch die Protextbewegung gegründet!

Dann las ich am frühen Nachmittag einen erfrischenden Blogbeitrag meiner Kollegin Heike zum Thema „Habseligkeiten“ und konnte nicht umhin, ihr im Kommentar dazu meinen Beitrag im diesjährigen Dudenkalender nahezubringen. Und dadurch wiederum kam ich auf das angeblich schönste und angeblich bedrohte Wort „Kleinod“. Denn im Dezember 2006 wurde dieses Wort im Wettbewerb  zum „Das schönste bedrohte Wort“ zum Sieger gekürt. Es schlug dabei immerhin so hübsche Wörter wie „blümerant, Dreikäsehoch, Labsal, bauchpinseln, Augenstern, fernmündlich, Lichtspielhaus, hold“ und – man lese und staune: „Schlüpfer“.

Und jetzt kommts, liebe Heike: Das Wort „Kleinod“ (Plural: Kleinode bzw. bei Schmuckstücken: Kleinodien) umschreibt genau das, was die Siegerin von „Das schönste deutsche Wort“  in ihrer Begründung den „Habseligkeiten“ zugewiesen hatte: eine Kleinigkeit, die einen unersetzlichen Wert hat für den, der sie sein eigen nennt.

Damit schließt sich die Kette und ich hoffe,  ich habe jetzt mit meinen sprachlichen Habseligkeiten ein Kleinod für die deutsche Sprache geschaffen, :-).

Foto: Andreas Stix, pixelio.de

Kategorie: Sprachbetrachtung Stichworte: Duden, Gutes tun, Kalender, Lustiges, Wortschätze

17. Juni 2009 von Elke Hesse

Übersetzen mit Kompetenz, aber nicht with competence

Ich habe schon einige Geschenkbücher und Jugendsachbücher aus dem Englischen übersetzt. Ich würde das nicht gern als Haupttätigkeit machen wollen, aber immer mal wieder zwischendurch etwas zu übersetzen, macht mir großen Spaß. Es ist schön, einen fremdsprachigen Text ins Deutsche zu übertragen, herauszufinden, wie sich englische Wörter, Sätze, Aussagen und Wendungen in einen deutschen Text verwandeln, der sich flüssig und leicht liest.

Wo meine Grenzen dabei liegen, weiß ich genau. Ich würde mir niemals zutrauen, einen großen literarischen Roman zu übersetzen, ebensowenig wie ein technisches Fachbuch. Aber Bücher für Kinder und Jugendliche, die eine einfache, klare Sprache erfordern oder eben auch emotionale  „Geschenk“- oder Imagetexte – das geht.

Was ich never ever machen werde, ist die Übersetzung eines deutschen Textes ins Englische. Ebensowenig wie ein englisches Lektorat. Wer übersetzt und lektoriert, sollte Muttersprachler sein. Oder zumindest bilingual aufgewachsen sein. Meine Meinung! Denn sonst passiert es, [Weiterlesen…]

Kategorie: Schreibarbeit, Übersetzung Stichworte: (D)englisch, übersetzen

3. Juni 2009 von Elke Hesse

Ist Schampus der neue Champagner?

Champagner_r_k_by_pauline_pixeliodeGanz spontan: Wenn euch jemand „auf ein Glas Schampus“ einlädt, was erwartet ihr dann? Seid ihr enttäuscht, wenn ihr dann keinen Champagner vorgesetzt bekommt, weil ihr das Wort Schampus unweigerlich damit verbindet? Oder ist es für euch selbstverständlich, dass ihr dann ein Glas Sekt trinken dürft, vielleicht sogar „nur“ einen Prosecco?

Also, in meinen Ohren klingt der Begriff Schampus eher abwertend und despektierlich oder zumindest sehr umgangssprachlich. Und da mein allgemeiner Umgang sich nicht in höheren und meistens auch nicht außerordentlich illustren Kreisen bewegt, denke ich bei Schampus an alle möglichen Sorten Schaumweine, von Rotkäppchensekt überMumm und Cava und Fürst Metternich bis hin zu einem ordentlichen Valdobbiadenne-Prosecco, aber ganz bestimmt nicht an einen edlen Veuve Cliquot oder Piper-Heidsieck, denn dazu wäre mir das Wort zu … ordinär.

Tja, gewisse Leute sehen das aber anders. Und so kommt es, dass ein französischer Regionalverein zwei Münchner Barbesitzer verklagt hat, die auf der Getränkekarte  ihrer Bar „österreichischen Schampus“ anbieten, dabei aber mitnichten edlen französischen Champagner meinen. Damit, so der Verein, verstoße die Barbesitzer gegen ein altes deutsch-französisches Abkommen und gegen das deutsche Markenrecht: Das Wort Schampus, so die Argumentation, dürfe ausschließlich für Champagner gebraucht werden. Ist Schampus sozusagen ein Kulturgut?

Das Insistieren des Wirts, im Duden stehe beim Wort Schampus ebenso Champagner als auch Sekt, hat vorm Münchner Landgericht bisher nichts genutzt. Am 23. Juni steht die Entscheidung an. Was versteht der deutsche Durchschnittsverbraucher  unter dem Wort „Schampus“? Hier gehts zur Abstimmung!

Also, Vorsicht, wenn ihr das nächste Mal im Überschwang ruft: Champagner für meine Freunde! Und ich sag  jetzt mal: Prost! Ach nee: A votre santé! :-)

(Foto: Pauline, pixelio.de)

Kategorie: Sprachbetrachtung Stichworte: Champagner, Schampus, Wortstreiterei

19. Mai 2009 von Elke Hesse

Fachwissen statt Expertise

duden_2010Stolz darf ich präsentieren: den neuen Dudenkalender Auf gut Deutsch! Rechtschreibung, Grammatik und Wortwahl einfach erklärt, den es ab sofort in jeder Buchhandlung und natürlich auch beim Internet-Buchhändler Ihrer Wahl zu kaufen gibt. Leider hat es der Duden Verlag nicht für nötig befunden, die beiden Autoren dieses Kalenders auf seiner Website zu erwähnen, die da sind: Tilmann Haberer und meine Wenigkeit.

Zugegeben, ich finde es auch ein bisschen komisch, bereits im Mai des Vorjahres einen Abreißkalender fürs nächste Jahr in den Händen zu halten, aber so sind sie wohl, die Gesetze des (Buch-)Marktes. Es ist bereits der dritte Dudenkalender, an dem ich mitgeschrieben habe,  an dem für 2011 arbeite ich gerade. Wen es also beispielsweise interessiert, was das Kaufmannsund ist, wo Kissing, Petting und Fucking liegen, warum man nicht von einem Meeting partizipieren und nicht dem Fass die Krone aufsetzen kann, was das Besondere an den Wörtern Wirtschaftsforschungsinstitut und Fußballnationalmannschaft ist und warum man die interne Expertise nicht ausbauen kann – der möge sich diesen Kalender kaufen.

Und wer mir jetzt nicht glaubt, dass ich da wirklich die Autorin bin, kann hier bei Amazon gucken, :-).

Kategorie: In eigener Sache, Kalender, Referenzen, Schreibarbeit, Text & Konzept Stichworte: Duden, Grammatik, Kalender

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