Nein, ihr müsst nicht erschrecken: Es steht kein Familiendrama an in drei Tagen, zumindest kein geplantes ;-).
Aber ich erhielt heute tatsächlich einen E-Mail-Newsletter mit exakt diesem Betreff. Absender eine hier ansässige Gaststätte.
Ich habe mich köstlich darüber amüsiert … auch wenn ich weder der Einladung zum Familienbruch noch zum Familienbrunch am 2. Weihnachtstag folgen werde …
Ach ja, bevor ich es vergesse: Frohe Weihnachten allerseits! Möge das Fest der Liebe bruchlos für euch alle vorübergehen (sämtliches Porzellan und alle Beziehungen eingeschlossen).
Mein Wörterjahr
Und hier kommt schon der nächste Blogwichtelbeitrag, von meiner geschätzten Mitautorin des Dudenkalenders Ines Balcik. Sie hat ihre Schatzkiste für mich geöffnet und präsentiert uns daraus zwölf Kleinodien, eins für jeden Monat des vergangenen Jahres. Was für eine hübsche Idee, liebe Ines, jeden Monat einem Wortschatz zu widmen; vielleicht greife ich diese Anregung für mein Blog 2012 auf ;-). Höchst amüsant fand ich den in deinem Beitrag erwähnten Abfuhrkalender, ich stelle mir dabei vor, wie eine sagenhaft schöne und kluge Frau penibel Aufzeichungen darüber führt, welchen Männern sie wann eine Abfuhr verpasst hat …
Ich freue mich, dass Ines mir keine Abfuhr gegeben hat, sondern der Einladung zu einem Gastbeitrag gefolgt ist:
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Wenn ein Jahr zu Ende geht, überkommt mich immer das Bedürfnis, ein wenig aufzuräumen. Aufräumen, das bedeutet, sich von einigem zu trennen und Verbleibendes neu zu sortieren. In diesem Jahr habe ich mir die Kalenderwörter vorgenommen, die sich im Laufe der Zeit bei mir angesammelt haben. Übrig geblieben sind nun zwölf Wörter, eins für jeden Monat des Jahres. Ich habe sie in meinen Setzkasten einsortiert und weil sie mir so gut gefallen, stelle ich dir, liebe Elke, hiermit meine zwölf Wortschätzchen vor.
1. In einem Setzkasten werden heute gerne kleine Kostbarkeiten aufbewahrt. Er ist deshalb der ideale Aufbewahrungsort für meine Kalenderwörter. Das Wort Setzkasten gefällt mir, denn es erinnert mich daran, wie aufwendig es einst war, Texte zu drucken und zu verbreiten – früher, als an Digitaldruck und Texte im Internet noch nicht einmal zu denken war. Setzkästen dienten in Zeiten des Bleisatzes zur Aufbewahrung der Lettern oder Typen einer Schriftart.
2. Aktuar endet auf dieselben Buchstaben wie Februar und passt deshalb gut an die zweite Stelle meiner Sammlung. Das Wort hat mehrere Bedeutungen, aufbewahren möchte ich es im Sinne von Berufsschreiber. Nichts anderes war ein Aktuar bzw. Actuarius im Mittelalter: ein Mensch, der die Kunst des Lesens und Schreibens beherrschte. Obwohl heute wesentlich mehr Menschen lesen und schreiben können als damals, ist das professionelle Schreiben nach wie vor eine Kunst oder auch ein Handwerk, wie viele meinen. Beides darf nicht unterschätzt werden.
3. Zu einem Kalender gehören natürlich Monate. Das Wort ist wiederum eng verwandt mit dem Wort Mond und das ist auch kein Wunder, denn der Mond ist, ebenso wie die Sonne, mit der Zeiteinteilung der verschiedenen Kalendersysteme verbunden. Mathematische und astronomische Feinheiten überlasse ich lieber Spezialisten, aber festhalten möchte ich an dieser Stelle, dass der Mond der einzige natürliche Satellit der Erde ist. Mondmonate und Mondkalender sind also gewissermaßen satellitengesteuerte Systeme, die es seit tausenden Jahren gibt.
4. So viele Kalender gibt es, dass einem schwindlig werden kann. Nehmen wir nur einmal Kalender, die mit A anfangen: Abfallkalender, Abfall-Terminkalender, Abfuhrkalender, Abgeordneten-Kalender, Ablaufkalender, Abreißkalender, ADAC-Staukalender, Adventskalender, Akt-Kalender, Aktfoto-Kalender, Amtskalender, Apothekenkalender, Apothekerkalender, ATP-Kalender, Auftrittskalender, Auslieferungskalender, Auslieferungskalender, Ausstellungskalender. Gefunden habe ich diese Kalenderwörter im Wortschatz der Uni Leipzig und frage mich nebenbei, weshalb es keinen Arzt- oder Ärztekalender gibt. Zurück zu meinen Kalenderwörtern: Ich habe lange geschwankt, ob ich Abfallkalender in meinen Setzkasten lege, mich dann aber doch für Abreißkalender entscheiden. Die Erklärung folgt bei 10. [Weiterlesen…]
Sparen! Prozente! Top-Preis! Vier Erkenntnisse zur Briefkastenwerbung
Und hier kommt der mir beim vorweihnachtlichen Textinenwichteln zugeloste Gastbeitrag meiner Kollegin Andrea Groh. Andrea ist freie Lektorin und betreibt erstaunlicherweise nicht nur ein Blog, sondern gleich zwei (Andrea, wie machst du das bloß?): einmal den Zettelkasten, das Blog zur Website, und dann auch noch ein Rezensionsblog, in dem sie Appetit weckt auf allerlei lesenswerte Bücher. Dass sie sich wegen ihres Blogwichtelbeitrags bei mir in die Untiefen deutscher Werbewirklichkeit gewagt und sich eine ganze Woche lang einer Lektüre gewidmet hat, die sie sonst sicher gern verschmäht, hat mich zutiefst gerührt. Allerdings, liebe Andrea, kann ich dir auch guten Gewissens versichern: Mit dieser Sorte von Texten habe ich zum Glück gar nichts zu tun :-). Aber nun darf Andrea sprechen:
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Liebe Elke, für dich und die Blogwichtelei habe ich keine Mühe gescheut und mich in die Niederungen der deutschen Briefkastenwerbung begeben. Ich habe eine Woche lang Werbematerial gesammelt, das bei mir im Briefkasten gelandet ist. Dafür hab ich die Aufkleber „Keine Werbung!“ und „Keine kostenlosen Zeitschriften!“ abgekratzt und mit Fassung getragen, dass die bunten Seiten, größtenteils auf Billigpapier gedruckt, sich wie von selbst vermehrten und einen Stapel ungeahnten Ausmaßes bildeten. Okay, Letzteres ist übertrieben, aber es war noch genug Papier, das kannst du mir glauben …
Ich hab das Ganze auf zwanzig Werbungen beschränkt, darunter: Sportartikelgeschäfte, Möbelläden, Baumärkte, Supermärkte, Kleidungsdiscounter, Optiker, Elektrofachmärkte, 1-Euro-Läden, Lebensmittelmärkte. Schon spannend, was der Briefkasten alles hergibt – wenn ein Männchen darin wohnen würde, hätte es immer genug zu lesen, ohne ein Buch kaufen oder ausleihen zu müssen. Na gut, das Männchen dürfte keine so großen Ansprüche haben, die würde es eben runterschrauben müssen. Aber ich schweife ab.
Die erste Erkenntnis: Keines der zwanzig Werbeblätter zeigt nur die Artikel und die Preise. Jedes wirbt damit, dass (manche) Preise runtergesetzt sind und dass man enorm spart.
Die zweite Erkenntnis: Natürlich wiederholt sich manches, aber die Vielfalt ist doch relativ groß. Geworben wird unter anderem so: „zum Wochenende sparen“, „radikal reduziert“, „ist günstig“, „extrem reduziert“, „jede Menge Preisnachlass“, „billig“, „40 Prozent sparen“, „absoluter Tiefpreis“, „Preis ganz unten“, „Fest für Schnäppchenjäger“, „Superknüller“, „heiße Preise“, „Preishit“, „Top-Preis“, „Sparfest“, „alter Preis, neuer Preis“, „Sonderposten“. [Weiterlesen…]
So weiß wie …
… nein, nicht wie Schnee, sondern wie eine Weißwurst.
Des Rätsels Lösung führt hier entlang, zu meinem Blogwichtelbeitrag bei meiner Kollegin Ines Balcik.
Foto: Manfred Walker, pixelio.de
Fragologie einer Texterin
Mit großem Vergnügen habe ich meiner Kollegin Tanja Finke-Schürmann in ihrem Fragologie-Blog fünf Antworten darauf gegeben, was eine Texterin alles für Fragen stellen muss. Tanjas Blog ist eigentlich viel mehr, nämlich eine komplette Website, die sich der „Kommunikation mit der Lizenz zum Fragen“ widmet. Als mir beim Blogwichteln im Texttreff Tanja zugelost wurde, fiel es mir nicht schwer, zu diesem Thema etwas beizusteuern. Denn Fragen stelle ich wahnsinnig gern, meine Kunden können ein Lied davon singen.
Foto: Gerd Altmann, pixelio.de