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28. September 2009 von Elke Hesse

Etwas auf dem Kerbholz haben

Nein, nicht durch die gestrigen Bundestagswahlen bin ich auf diesen Ausdruck gestoßen, auch wenn diese Vermutung naheliegt, schaut man sich das geballte Politiktheater so an. Vielmehr las ich die Erklärung für diese Redewendung mit großem Vergnügen im neuen Mathebuch meines Sohnes …

Wer heutzutage etwas auf dem Kerbholz hat, hat etwas Unrechtes, manchmal sogar eine Straftat begangen. Wer im Mittelalter etwas auf dem Kerbholz hatte, war entweder ein Schuldner oder ein Gläubiger. Denn ein Kerbholz war ein Zählstock, auf dem etwas markiert werden konnte: Warenlieferungen, Arbeitsleistungen oder Schulden. Dann wurde der Holzstab der Länge nach geteilt und je eine Hälfte behielten Schuldner und Gläubiger für sich. Bei der Abrechnung konnte so nicht geschummelt werden, denn wenn sich die Kerben beim Aufeinanderlegen nicht entsprachen, stimmte etwas nicht.

Eine moderne Abwandlung dieser Methode gibt es heute noch, wenn der Wirt in der Kneipe mit Strichen auf dem Bierdeckel die Anzahl der Getränke vermerkt …

Kategorie: Geflügelte Worte Stichworte: Sprache, Wortschätze

19. September 2009 von Elke Hesse

Einen Hirschen anstechen ohne Blutvergießen

Heute ist es wieder soweit. Punkt 12 Uhr beginnt in München etwas, wovon die alten Griechen, die ja auch gern das ein oder andere Trinkgelage (damals noch vornehm Symposion genannt) abgehalten haben, nie zu träumen gewagt hätten: ein kollektives dreiwöchiges Massenbesäufnis von Millionen Menschen. Von denen sich ein Großteil, vor allem die holde Weiblichkeit, extra dafür verkleidet – und sich in Gewänder zwängt, die zu tragen vor allem den jüngeren Damen vor noch gar nicht langer Zeit undenkbar erschienen wäre …  Nun ja, ihr ahnt, wovon ich spreche: Das Oktoberfest startet heute, zum 199. Mal übrigens.

Hirsch_by_Holger-Bär_pixelio.deWarum hier aber ein Hirsch zu sehen ist, wollt ihr wissen? Weil Münchens Oberbürgermeister Christian Ude heute um 12 Uhr einen Hirschen anstechen wird. Wie, kein Bierfass, fragt ihr entgeistert? Doch, ein 200-Liter-Bierfass mit eigens gebrautem Oktoberfest-Bier, um genau zu sein. Und eben das nennt der Bierbrauer und Biertrinker „Hirsch“.

Manche behaupten, das hieße deshalb so, weil ein Fass mit Inhalt etwa so viel wiegt wie ein ausgewachsener Hirsch. Aber wahrscheinlicher ist, dass der Begriff vom Hirschgarten (einem Biergarten und Park)  in München kommt, der zu König Ludwigs Zeiten stets der Ausgangspunkt königlicher Jagden war. Um seine Gäste gut bewirten zu können, ließ der König immer ein 200-Liter-Holzfass Bier im Hirschgarten lagern. Irgendwann hat sich dann für dieses Fass im bayerischen Sprachgebrauch die Bezeichnung „Hirsch“ eingebürgert. Und das Bier im Hirschgarten wird auch heute noch stets aus einem Hirschen gezapft.

Ich trinke übrigens heute auch Wiesnbier. Aber aus der Flasche. Und daheim auf der Terrasse. Und garantiert nicht im Dirndl. :-)

(Foto: Holger Bär, pixelio.de)

Kategorie: Sprachbetrachtung Stichworte: Hirsch, Lustiges, Sprache

29. Juli 2009 von Elke Hesse

Getränke mit Migrationshintergrund

SchaumkroneEs gibt Menschen, die trinken grundsätzlich keinen Alkohol. Finde ich in Ordnung. Dann gibt es welche, die trinken grundsätzlich alles, was es an Alkoholika gibt. Finde ich nicht in Ordnung. Dann gibt es welche, die trinken meistens Bier. Das sind die Deutschen. Die liegen im Bierverbrauch weltweit ganz weit vorn,  laut Stati(sti)schem Bundesamt trinkt jeder Einwohner im Durchschnitt pro Tag 0,3 Liter Gerstensaft. Da sind allerdings auch Biermischungen mitgezählt, die man ja eigentlich laut Reinheitsgebot gar nicht als Bier bezeichnen darf.  Von denen gibt es bundesweit viel mehr, als der normale Durchschnittstrinker auch nur erahnen kann. Also zumindest ich, die nun schon seit langer Zeit im Biermekka Bayern lebt und nicht ganz bierunkundig ist, hatte bis heute noch nie was gehört von Flüssigkeiten wie BMW, Schneewittchen, Jorsch, Monaco, Nuclear Sunrise oder Schweinskopf …

NegerkussAber was ein Neger ist, weiß ich, auch wenn ich es noch nie getrunken habe und auch nie trinken würde: Weizenbier mit Cola. Nun ist das zugegebenermaßen ein etwas seltsamer Name für ein allerdings ebenso seltsames Bier(mischgetränk) und man weiß ja spätestens seit den Diskussionen um den Negerkuss, dass das Wort „Neger“ diskriminierend klingt und eine rassistische Äußerung darstellt, die auch in Wortzusammensetzungen vermieden werden sollte. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil von der FDP hat sich deshalb hingesetzt und einen Brief an den bayrischen Hotel- und Gaststättenverband geschrieben, [Weiterlesen…]

Kategorie: Sprachbetrachtung Stichworte: Lustiges, Sprache

24. Juli 2009 von Elke Hesse

Sprachliche Goldkettchen

Deutschland_sz_collage
Illustration: Christoph Niemann, SZ-Magazin

Für alle Sprachenthusiasten bietet das heute erschienene SZ-Magazin eine Fundgrube an Sprachperlen, philosophischen Sprachbetrachtungen und amüsanten Worthäppchen, aber auch berührenden Briefen von Analphabeten in Deutschland. Vor 10 Jahren führte die Süddeutsche Zeitung die neue Rechtschreibung ein und nahm dies als Anlass, ein ganzes Heft dem Thema „Deutsche Sprache“ zu widmen.

Klar kann man das auch alles online nachlesen (siehe den Link oben), aber dann kommt man nicht in den Genuss der  amüsanten Illustrationen von Christoph Niemann, der sozusagen eine Kartographie deutscher Wörter entwickelt hat und unter anderem die Wege von Ich →Haben →Hatte →Hätte →Habe →Gehabt-Haben →Habe-Gehabt →Hätte-Gehabt →Fertig aufzeigt. Oder wusstet ihr, dass es eine Autobahn gibt, die von Vollmacht über Vollkorn, Vollblut, Vollrausch und Volltrottel bis zu Halbvoll führt?

Gut, den Besserwisser der Nation Bastian Sick (in „Sagen Sie jetzt nichts„)  mit ins Spiel zu bringen, fand ich jetzt nicht so wahnsinnig originell, aber immerhin wurde er ja nur fotografiert und musste ansonsten die Klappe halten, ;-). Und Wolf Schneider, der mir an dieser Stelle viel lieber gewesen wäre, würde an so einer Fotosession wohl nicht teilnehmen, oder habt ihr, liebes SZ-Magazin, den gar nicht gefragt?

Also, wer wissen will, woher das frühere eherne Trennungs- bzw. Nichttrennungsgesetz stammt „Trenne nie s-t, denn das tut beiden weh“ oder warum der Hip-Hop die zeitgenössische Literatur viel mehr beeinflusst als umgekehrt, warum man das Wort „Losigkeit“ umbedingt in ein Wörterbuch einfügen sollte, wieso der Direktor des Münchner Haus der Kunst sofort Hautausschlag bekommt, wenn er das Wort „Kitzbühel“ hört, wie man das Wort „Ausländer“ ganz anders interpretieren kann, wieso Gerald Asamoah immer zu spät zu seinen Bundesligaspielen gekommen ist, was „Fierzi“ bedeutet und wie sich der Alkoholtest bei Autofahrern durch ein einziges Wort, nämlich „Pfropfrebenpfersammlungspforsitzender“ (Axel Hacke) ersetzen lässt, der lese. Ich jedenfalls werde mir dieses Heft in meine Sprachschatzkiste legen!

Kategorie: Medien, Sprachbetrachtung Stichworte: Deutsch, Grammatik, lesen, Lustiges, Nachdenkliches, schreiben, Sprache, SZ, Wortschätze, Zeitung

13. Juli 2009 von Elke Hesse

Text & Konzept: Auf gut Deutsch! 2009

Duden-Kalender:
Auf gut Deutsch! 2009

Rechtschreibung, Grammatik und Wortwahl einfach erklärt
Tagesabreißkalender, 11 × 14 cm

Tag für Tag eine Stütze in allen Sprachlagen.
Unterhaltsame Beispiele zu den Themen:

• Rechtschreibung und Grammatik
• Bedeutung und Herkunft
• Worte und Wendungen
• Richtig stilvoll
• Wissenswertes und Phänomene
• Trends und Eintagsfliegen

Konzeption und Text:
Elke Hesse und Tilmann Haberer.
Im Agenturauftrag.

Nicht mehr lieferbar.

Kategorie: Kalender, Referenzen, Text & Konzept Stichworte: Duden, Kalender, Sprache

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