Elke Hesse | Text & Werbelektorat

  • Text & Konzept
    • Image- & Unternehmenstexte
    • Kalender, Kindersach- & Geschenkbuch
  • Werbelektorat
    • PR- & Produkttexte
    • Schlussredaktion
  • Übersetzung
    • Kinder- & Jugendsachbuch
    • Zitaten- & Geschenkbuch
  • Profil
  • Kontakt
  • Werkstatt
Aktuelle Seite: Start / Archiv für Geflügelte Worte

10. November 2009 von Elke Hesse

Happy birthday, Schiller!

Friedrich Schiller wurde heute vor 250 Jahren geboren. Ich weiß nicht, ob es noch viele Menschen gibt, die freiwillig seine Dramen und Balladen lesen, aber was ich ganz sicher weiß, ist, dass viele Menschen sehr oft Schiller zitieren, ohne sich darüber bewusst zu sein. Es gibt wahrscheinlich kaum einen Dichter, von dem ähnlich viele geflügelte Worte in den sprichwörtlichen Gebrauch geraten sind. Hier einige Kostproben (man beachte auch das Werkstatt-Zitat der Woche):

Früh übt sich, was ein Meister werden will.

Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt!

Friedrich-SchillerDrum prüfe, wer sich ewig bindet …

Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.

Was ist der langen Rede kurzer Sinn?

Das Maß ist voll.

Von der Stirne heiß
rinnen muss der Schweiß.

Es ist noch nicht aller Tage Abend.

Seid umschlungen, Millionen.

Donner und Doria.

Drinnen waltet die züchtige Hausfrau.

Wie kommt mir solcher Glanz in meine Hütte?

Hinter dem U kommt gleich das Weh, das ist die Ordnung im ABC.

Kategorie: Geflügelte Worte, Sprachbetrachtung Stichworte: Wortschätze, Zitate

10. Oktober 2009 von Elke Hesse

Wenn die Haare über dem Kopf zusammenschlagen …

… kann es sich nur um die unfreiwillig falsche Wiedergabe eines bekannten Sprichworts handeln. So geschehen jüngst in einem Radiointerview mit einem Polizisten, der zu den Sicherheitsmaßnahmen beim Münchner Oktoberfest befragt wurde und eigentlich sagen wollte, dass die Polizei aufgrund der Gerüchte, die auf der Wiesn kursierten, „die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen“ habe. Aber im oder besser am Hinterkopf des Interviewten war wohl was verankert mit „uns standen die Haare zu Berge“ und so kam dann heraus, dass die Ordnungshüter „die Haare über dem Kopf zusammengeschlagen“ haben.

Ich hab sehr lachen müssen und mich hat das Ganze an eine frühere Kollegin erinnert, die Sprichwörter liebte und sie gern zitierte, nur leider meistens falsch oder verdreht. Sie sagte gern so altkluge Dinge wie „Besser spät als zu früh“ oder „Viele Breie verderben den Koch“ oder „Alles Schlechte kommt von unten“. Sehr amüsiert haben wir uns auch, als sie einmal im Brustton der Überzeugung kundtat: „Wer anderen eine Grube gräbt, sollte nicht mit Steinen werfen.“

Ja ja, lacht ihr nur, aber jeder kehre auf seinem eigenen Hof und was ich nicht weiß, ist das halbe Leben. Oder war da was mit Tür und Ordnung? Oje, das wird mir jetzt zu heiß hier, Mutter ist die Vorsicht der Porzellankiste und Reden ist Schweigen, Silber ist Gold.

Kategorie: Geflügelte Worte, Sprachbetrachtung Stichworte: Lustiges, Sprichwörter

6. Oktober 2009 von Elke Hesse

Klappern gehört zum Handwerk

Ich gehöre eigentlich nicht zu den Menschen, die eine große Klappe haben oder öfter die Klappe aufreißen. Nein, ich kann auch ganz gut meine Klappe halten. Manchmal, das gebe ich zu, fällt bei mir ob mancher Unverschämtheiten die Klappe runter, aber ich geb wirklich nur ganz selten jemandem was auf die Klappe (mein Mann liest hier hoffentlich nicht mit ;-)). Klar, manchmal hab ich einen Klaps, und bestell mir zum Beispiel im Internet hochhackige Schuhe, von denen ich beim ersten Anprobieren weiß, dass ich niemals auch nur eine Stunde darin werde laufen können … Aber wenn alles klappt wie am Schnürchen, so wie das zur Zeit bei mir beruflich der Fall ist, dann, habe ich gelernt, gehört Klappern unbedingt zum Handwerk.

Denn genau das haben die Handwerker im Mittelalter früher auf den Märkten gemacht. Mit einer Klapper aus Holz und viel Lärm priesen sie ihre Waren an, machten lautstark auf sich aufmerksam. Selbstdarstellung nennt man das heute, Eigenwerbung. So, und wenn ich jetzt sage, dass ich mich zur Zeit über viel Kundenlob und Folgeaufträge freue und euch gleichzeitig die Redensart erkläre, schlage ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe … Klappt doch!

Klappe zu, Affe tot!

Kategorie: Geflügelte Worte, In eigener Sache, Sprachbetrachtung Stichworte: Handwerk, Klappe, Redensart

28. September 2009 von Elke Hesse

Etwas auf dem Kerbholz haben

Nein, nicht durch die gestrigen Bundestagswahlen bin ich auf diesen Ausdruck gestoßen, auch wenn diese Vermutung naheliegt, schaut man sich das geballte Politiktheater so an. Vielmehr las ich die Erklärung für diese Redewendung mit großem Vergnügen im neuen Mathebuch meines Sohnes …

Wer heutzutage etwas auf dem Kerbholz hat, hat etwas Unrechtes, manchmal sogar eine Straftat begangen. Wer im Mittelalter etwas auf dem Kerbholz hatte, war entweder ein Schuldner oder ein Gläubiger. Denn ein Kerbholz war ein Zählstock, auf dem etwas markiert werden konnte: Warenlieferungen, Arbeitsleistungen oder Schulden. Dann wurde der Holzstab der Länge nach geteilt und je eine Hälfte behielten Schuldner und Gläubiger für sich. Bei der Abrechnung konnte so nicht geschummelt werden, denn wenn sich die Kerben beim Aufeinanderlegen nicht entsprachen, stimmte etwas nicht.

Eine moderne Abwandlung dieser Methode gibt es heute noch, wenn der Wirt in der Kneipe mit Strichen auf dem Bierdeckel die Anzahl der Getränke vermerkt …

Kategorie: Geflügelte Worte Stichworte: Sprache, Wortschätze

31. März 2009 von Elke Hesse

Was Prokrustes mit Prokrastination zu tun hat

Ich bin ja, wie wahrscheinlich mindestens 90 Prozent meiner Zeitgenossen und -genossinnen, recht prokrastinationanfällig. Nun muss ich ehrlich zugeben, dass ich dieses schöne Wort noch nicht so sehr lange kenne. Irgendwann las ich es mal irgendwo, stutzte und verband das Wort sofort mit Prokrustes, dem Riesen aus der griechischen Mythologie. Das war dieser Fiesling, der durchreisende Wanderer einlud, bei ihm zu übernachten.

Nette Geste, könnte man meinen, aber Prokrustes litt leider unter der Wahnvorstellung, die Menschen müssten exakt in sein Bett passen. Und so zog er sie entweder auf der Streckbank in die richtige Länge oder er hackte zu groß Geratenen einfach die Füße ab. Wer heute von einem Prokrustesbett spricht, beschreibt damit eine Zwangslage oder auch eine sehr peinliche Situation, aus der man sich nicht befreien kann. Prokrustes heißt im Griechischen „der Strecker“.5vor12_by_knipseline_pixeliode

Ich las also von „Prokrastination“ und dachte spontan, das sei die Beschreibung dafür, wie man etwas, was eigentlich unangenehm ist, für sich passend und wieder angenehm macht (denn für Prokrustes war es ja schließlich auch eine persönliche Bedürfnisbefriedigung, sich seine Gäste bettgerecht zuzurichten).

Dann jedoch recherchierte ich und musste feststellen, dass Prokrastination ein sehr neumodisches halbwissenschaftliches Wort aus der 80er-Jahren ist, welches das menschliche Aufschiebeverhalten bezeichnet. [Weiterlesen…]

Kategorie: Geflügelte Worte, Sprachbetrachtung Stichworte: Prokrastination, Wortschätze

  • « Vorherige Seite
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • Nächste Seite »

Elke Hesse | Werkstatt

Zitat des Monats:
»Erfahrung ist nicht das, was einem Menschen widerfährt, es ist das, was ein Mensch aus dem macht, was ihm widerfährt.« (Aldous Huxley)

Kategorien

  • Adventskalender
  • Belletristik
  • Geflügelte Worte
  • Grammatik
  • In eigener Sache
  • Kalender
  • Lektorat
  • Lesetipp
  • Markengeschichten
  • Medien
  • Nützliche Werkzeuge
  • Ohne Kommentar
  • Referenzen
  • Schreibarbeit
  • Sprachbetrachtung
  • Text & Konzept
  • Übersetzung

Schlagwörter

(D)englisch Adventskalender arsEdition auf gut Deutsch Bach Bankrott Biografie bloggen Brockhaus Bücher dtv Duden Grammatik Gutes tun Kalender Katachrese Kinder kommunizieren lesen Lustiges Marketingaktion Nachdenkliches Nikolaus Pons Prokrastination Quiz Rauschgoldengel Redensart Sachbuch Schampus schimpfen schreiben Sprache Sprachqualität Sprichwörter Suffix Texttreff Verballhornung Wilhelm Busch Wortschätze Zeitung Zeugma Zitate Übersetzung übersetzen

Archiv

Neu im Werkstatt-Blog

  • Neuer Look zum Zehnjährigen!
  • Biblische Rätsel
  • Und wieder ist ein Jahr vorbei

Information

  • Kontakt
  • Impressum
  • Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)

© 2025 Elke Hesse · Text & Werbelektorat - München · Tel.: 089 – 600 112 99 · Impressum · Datenschutz