»Der Langsamste, der sein Ziel nur nicht aus den Augen verliert,
geht immer noch geschwinder als der, der ohne Ziel herumirrt.«
Zum Gedenken an Gotthold Ephraim Lessing, der heute vor 230 Jahren gestorben ist.
von Elke Hesse
»Der Langsamste, der sein Ziel nur nicht aus den Augen verliert,
geht immer noch geschwinder als der, der ohne Ziel herumirrt.«
Zum Gedenken an Gotthold Ephraim Lessing, der heute vor 230 Jahren gestorben ist.
von Elke Hesse
Nicht nur viele Amerikaner und Engländer sparen beim Schreiben von Weihnachtskarten gern (in dem Fall fünf) Buchstaben, auch die (vor allem jungen) Deutschen selbst finden es schick, trendy und stylisch, statt dem langatmigen deutschen W e i h n a c h t e n ein viel kürzeres X-mas oder Xmas zu schreiben.
Wieso eigentlich X? Hat doch hoffentlich nichts mit X-Rays = Röntgenstrahlen zu tun? Oder steht das X für das große Unbekannte, das uns an Weihnachten erwartet? Oder ist es gar das Symbol für das Kreuz?
Weit gefehlt. In X-mas ist das X gar kein X, sondern der griechische Buchstabe chi und mit diesem Buchstaben beginnt das Wort Christus bzw. dient das X als Abkürzung für Christus. Aus altphilologischer Sicht gibt es also an X-mas (übrigens schon 1551 das erste Mal bezeugt) nichts zu meckern, aber dennoch:
Vor zwei Jahren hat der Verein Deutsche Sprache (VDS) den Begriff »X-Mas« als »das überflüssigste und nervigste Wort des Jahres 2008 in Deutschland« ausgewählt. Um auf der sicheren Seite zu sein, wünsche ich deshalb lieber heute allen ganz traditionell und old fashioned
F R Ö H L I C H E W E I H N A C H T E N
und schließe das letzte Türchen dieses Adventskalenders.
Hoffe, es hat euch genauso viel Spaß gemacht wie mir und wenn ihr brav seid, gibt es nächstes Jahr vielleicht wieder einen Adventskalender hier im Blog :-).
PS:
Die Gewinnauslosung unter den Kommentatoren mache ich erst nach Weihnachten, ich hatte ja versprochen, dass ihr bis zum 30.12. noch beim Heiteren Beruferaten miträtseln dürft.
(Illustrationen: Renate Kalloch, pixelio)
von Elke Hesse
Kennt ihr noch Schobert & Black? Oder Ulrich Roski? Das waren Liedermacher in den 1970er-Jahren, die man als Vorfahren der heutigen Hip-Hopper oder Rapper bezeichnen könnte. Die drei jedenfalls haben damals vor gefühlten hundert Jahren unter anderem auch die Versform des sogenannten Limericks bekannt gemacht. Die heißt deshalb so, weil sie nach der irischen Stadt Limerick benannt wurde, sagen manche, aber ganz genau weiß man es nicht, siehe Limerick.
Aber was man weiß: Ein Limerick besteht aus fünf Versen, bei denen sich in der Regel zwei unbetonte Silben (auch Senkungen genannt) mit einer betonten Silbe (auch Hebung genannt) abwechseln, das heißt in der Metrik Anapäst. Auf zwei Dreiheber folgen zwei Zweiheber und ein abschließender Dreiheber nach dem Reimschema aabba. Perfekt ist der Limerick, wenn sich in der letzten Zeile noch eine kleine Überraschung versteckt.
Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Ich hab mal lustig vor mich hingereimt und wer von euch mag, darf das Weihnachtsgedicht gern um weitere Strophen ergänzen:
Dies Weihnachten, so sprach Herr A.,
da machen wir nicht groß Trara.
So flog er fort
an geheimen Ort
und kriegte prompt Malaria.
Dies Weihnachten, so sprach Frau B.,
das tut mir diesmal richtig weh.
Ich werd nicht ruhn,
hab viel zu tun
und schlachte jetzt erst mal das Reh …
Dies Weihnachten, so sprach Herr X.,
kam wieder einmal viel zu fix.
Ich kanns nicht leiden,
bin selbst so bescheiden,
und Ruth kriegt deshalb einfach – nix.
Dies Weihnachten, so sprach Frau Z.,
wird wieder einmal richtig nett.
Ich höre Trompeten,
und werde viel beten –
und bleibe die ganzen Tage im Bett.
(Foto: Dieter Schütz, pixelio)
von Elke Hesse
Ich weiß nicht, ob ihr schon längst alle Geschenke beisammen habt oder ob ihr zu den Menschen gehört, die noch in den allerletzten Tagen vor Weihnachten panisch in den Geschäften herumrennen auf der Suche nach Weihnachtsgaben. Jedenfalls hab ich mir überlegt, dass es knapp drei Tage vor Heiligabend ganz schön wäre, wenn aus dem Türchen ein Gedicht zum Thema Schenken hervorspringen würde …
Und ich wurde fündig bei dem Dichter der Seepferdchen und Ringelnattern Hans Gustav Bötticher, besser bekannt unter den Namen Joachim Ringelnatz (1883–1934). Der Schriftsteller, Kabarettist und Maler hat nie verraten, warum er für sich dieses Pseudonym gewählt hat. Tatsache aber ist, dass Ringelnatz ursprünglich unbedingt Seemann werden wollte und eins seiner Lieblingsmotive in Malerei und Dichtung das Seepferdchen war, von Seeleuten Ringelnass genannt. Außerdem hielt sich Bötticher ein Terrarium mit Ringelnattern – Tiere, die sich bekanntlich zu Lande und zu Wasser gleichermaßen wohlfühlen.
Und hier sein Gedicht zum Thema Geschenke, dem ich nichts mehr hinzufügen möchte:
Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei,
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
Sodass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
Dass dein Geschenk
Du selber bist.
(Joachim Ringelnatz)
(Fotos: Seepferchen – Alfred Krawietz, Geschenk – Renate Franke, pixelio)
von Elke Hesse
Ich weiß, kein Mensch hat so kurz vor Weihnachten Zeit, sich mit irgendwelchen Denksportaufgaben zu beschäftigen, aber vielleicht nehmt ihr euch dieses Türchen einfach mit in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub. Heute will ich euch nämlich einen sehr netten Zeitvertreib vorstellen: das Anagrammieren.
Als Anagramm wird ein Wort bezeichnet, das durch Umstellung der einzelnen Buchstaben aus einem anderen Wort gebildet wurde. Simple Beispiele: aus Mehl wird Helm, aus Ampel wird Lampe oder Palme.
Aber es gibt noch viel kompliziertere und hintersinnigere Anagramme. Anagramm-Freaks tüfteln so lange, bis sie eine Umstellung finden, die sogar den ersten Begriff definieren kann. Beispiele: Bundesagentur fuer Arbeit = aufbrausende Erbitterung, oder die Kaiserschnittgeburt = Kind bitte gesichert raus.
Und jetzt sollt ihr erraten, welchen Berufen folgende Damen nachgehen? Lest ihre Visitenkarten und tauscht die Buchstaben, dann kommt ihr (vielleicht) drauf:
Ute Tapirgo, Herne
Anni Rollmus, Mettscheid
Pia Thoithun, Speyer
Elke Hirrnd, Dueren
Ich bin sehr gespannt, ob ihr es herausfindet, und wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß dabei. :-)
(Foto: Egon Häbich, pixelio)