Vielleicht hat der/die ein oder andere diese niederländische Spezialität heute im Nikolausstiefel gehabt. Wäre eigentlich ganz passend, denn früher wurden diese flachen Mürbeteigfiguren, die mit Nelken, Kardamom, Muskat und Zimt gewürzt sind, in Holland und auch im Rheinland traditionell am 6. Dezember, dem Nikolaustag, gebacken.
Die Etymologen sind sich über die Wortherkunft aber trotzdem nicht ganz einig. Die einen sagen, der Name Spekulatius käme vom lateinischen Wort »speculum« = Spiegel, weil das Motiv in der Backform, auch Model genannt, spiegelbildlich erscheine. Die anderen aber führen den Namen auf eben die Tradition zurück, Spekulatius am Nikolaustag zu backen, denn der heilige Nikolaus trug den Beinamen »speculator«, der Aufseher, der Schauende.
Aber da im Bereich der Wortherkunft vieles spekulativ ist, sollten wir kein großes Spektakel machen, einfach beide Erklärungen annehmen und uns ansonsten am breitem Spektrum von Spekulatius und anderen weihnachtlichen Gebäcken erfreuen.
(Fotos: Nikolaus Karl-Michael Soemer, Spekulatius Dieter Schütz, pixelio)