Letzte Woche warf mir Julia das zweite Blogstöckchen meines kurzen Bloggerlebens zu und ich dachte nur, och neee, wen um alles in der Welt soll denn bitteschön interessieren, was sich hierin:
verbirgt? Schöne Tasche, gell? Eine meiner absoluten Lieblingshandtaschen. Nicht zu klein, nicht zu groß, strapazierfähig, tolles Leder und schick!
Na ja, aber ich sollte eigentlich zeigen, was ich darin so mit mir rumtrage. Nun war es so, dass letzte Woche Mittwoch hier in Bayern schulfrei war. Nicht etwa wegen der grassierenden Schweinegrippe, wie ihr vielleicht jetzt denkt, sondern wegen des Buß- und Bettages. Ja, ihr habt richtig gehört. Erinnert sich vielleicht jemand außerhalb Bayern noch daran, was der Buß- und Bettag eigentlich ist? Aber ich merke, ich schweife ab, darüber werde ich dann wohl mal einen eigenen Blogbeitrag schreiben müssen.
Jedenfalls ist dieser ehemalige Buß- und Bettag zwar auch hier im Bayernland kein Feiertag mehr, aber aus mir völlig unerfindlichen Gründen glaubt das bayerische Kultusministerium, dass die Schulen an diesem Tag besser geschlossen bleiben sollten. Nun ja, vermutlich deshalb, damit all die Mütter schön beten und büßen müssen, die es wagen, arbeiten zu gehen, obwohl sie schulpflichtige Kinder in die Welt gesetzt haben.
Ich hatte also letzten Mittwoch meine Kinder den ganzen Tag zu Hause und brauchte für den Jüngsten (der Älteste musste lernen) eine Beschäftigungstherapie. Und da verfiel ich auf eine absolut geniale Idee. Mein Jüngster, stolze 8 Jahre alt, ist ein Bastel- und Malkünstler sondersgleichen. Also erzählte ich ihm von Julias Stöckchen, kippte meine Handtasche vor ihm aus und bat ihn, den Inhalte derselben auf ein Blatt Papier zu bringen. Was soll ich sagen? ER WAR BEGEISTERT. Und begab sich voller Inbrunst unversehens an die Arbeit, indem er erst mal sinnvolle Gruppen bildete. (Ebenso machte ich mich an die Arbeit und begab mich zum Schreibtisch, innerlich grinsend und waaaaahnsinnig stolz auf mich.)
Und hier das Ergebnis im Gesamtpaket:
Und damit man die künstlerische Gestaltung noch besser zu würdigen weiß, hier noch Detailfotos (nein, nicht von den Tampongs ;-)):
Zur Erläuterung: Für einen achtjährigen Knaben sind all diese komischen Stifte, mit denen man sich die Lippen bemalt, Labelos. Wie er allerdings darauf kommt, einen blauen Stift mit der Aufschrift Niveha zu malen, ist mir gänzlich unergründlich, denn so etwas besitze ich gar nicht.
Was ich auch nicht wusste, war, wie viele Stüfte sich in einer einzigen Handtasche von mir befinden, aber nicht umsonst zähle ich mich ja zur schreibenden Zunft und muss immer und überall ein Schreibgerät dabei haben. Papier zwar nie, aber frau kann ja schließlich auf Servietten, Bierdeckel, Papiertaschentücher und notfalls noch auf den eigenen Arm schreiben.
Nun zu den, räusper, Dingen, auf die ich nicht so stolz bin, die ich aber auch nicht leugnen will. Das sind einmal die Silims-Zigareten, die eine mir wohlbekannte jüngere Dame neulich erst bei einem Netzwerktreffen recht ordinär als Nuttenstengel bezeichnet hat *pffffff* und dann noch die dazugehörigen Streichhölzer, die mein Sohn übrigens interessanterweise bei seiner Anordnung nicht nebeneinander legte. Rätselhaft auch, wieso er sich die unendliche Mühe machte, den drohenden Warnhinweis auf der Zigarettenschachtel abzuschreiben, die Marke selbst jedoch dankenswerterweise nicht der Erwähnung wert fand.
Ganz besonders gelungen finde ich auch die detailgetreue Darstellung meines Schlüselbundes. Leider habe ich nicht auf die Uhr geschaut, sodass ich nicht sagen kann, wie lange mein Jüngster an diesem Meisterwerk gesessen ist. Aber ihr könnt euch denken, dass ich sehr begeistert war und ihn tüchtig gelobt habe.
Wir haben dann auch gleich fotografiert und ich bin sicher, er wird gleich als Erster diesen Beitrag hier mühsam entziffern und kommentieren. (Mama, was sind denn Nuttenstengel?)
Ach, vielleicht lasse ich es ihn besser doch nicht lesen …
Nachtrag: Ach herrje, völllig vergessen, das Stöckchen weiterzureichen. Also, hiermit an Corinna vom Foodkomm-Blog, die uns sicherlich gern mal ihre Einkaufstasche ausschütten und erzählen mag, was sie so alles tagtäglich an gesunden Lebensmitteln einkauft; und dann noch an das Wortfeilerchen, deren Handtasche bestimmt auch einiges Aufschlussreiche zu bieten hat.