Zur Kunst kann ja so ziemlich alles erhoben werden. Joseph Beuys hat das einmal sehr schön mit 5 Kilogramm Butter bewiesen. Die Dadaisten haben es auch probiert; ich zitiere hier aus dem wunderbaren Manifest von Hugo Ball zum 1. Dada-Abend in Zürich 1916:
Ich will keine Worte, die andere erfunden haben. Alle Worte haben andre erfunden. Ich will meinen eigenen Unfug, meinen eigenen Rhythmus und Vokale und Konsonanten dazu, die ihm entsprechen, die von mir selbst sind. (…) Ich wollte die Sprache hier selber fallen lassen. Diese vermaledeite Sprache, an der Schmutz klebt, wie von Maklerhänden, die die Münzen abgegriffen haben. Das Wort will ich haben, wo es aufhört und wo es anfängt. Dada ist das Herz der Worte.
Als Ahnen des Dada verstehen sich auch die vier Gründer des österreichischen Kollektivs wort-werk, die seit 6 Jahren (also offenbar mit Erfolg) zum Villacher Literaturpreis „Die Nacht der schlechten Texte“ einladen. Bewerben dürfen sich alle deutschsprachigen Autoren. In der Ausschreibung heißt es:
Den „schlechtesten“ Text zu verfassen, stellt für die AutorInnen eine ungewöhnliche Herausforderung dar:
Wie schreibt man bewusst „schlechte“ Texte? und Was ist ein „schlechter“ Text?
Leider leider findet sich auf der Website nicht ein einziges Beispiel aus den vergangenen Wettbewerben. Schade, hätte mich jetzt interessiert. Immerhin winken dem Sieger 700 Euro und ein Kurzaufenthalt. Ach, ich weiß nicht. Eigentlich ist mir die Zeit für schlechte Texte viel zu schade. Deswegen mache ich auch lieber hier mit. Trotzdem, Petra, danke für den Link.