Es wird wohl kein Zufall gewesen sein, dass die UNESCO erst vorgestern ihren Atlas der gefährdeten Sprachen veröffentlicht hat (siehe mein Posting von gestern); denn heute ist (zum 10. Mal) der Internationale Tag der Muttersprache.
Muttersprache – das ist die Sprache, mit der ein Kleinkind gemeinhin sprechen lernt. Da die Mutter in der Regel diejenige ist, mit der ein Kind am meisten spricht (irgendjemand dagegen Einwände?) hat man diese Sprache Muttersprache genannt.
Aber ganz so einfach ist das nicht: Es kann nicht zwingend rückgeschlossen werden, dass die Muttersprache immer die Sprache der Mutter ist. Denn wenn ein Kind, dessen Mutter eine Deutsche, dessen Vater aber bspw. ein Franzose ist, mit beiden Elternteilen in Frankreich lebt und nur mit der Mutter deutsch spricht, ansonsten aber mit Freunden und in der Schule französisch, dann ist es ziemlich wahrscheinlich, dass Französisch seine Muttersprache wird. Obwohl das ja eigentlich die Vatersprache ist …
(Foto: © Helene Souza, MaryL bei pixelio.de)