Eine Verballhornung ist ursprünglich eine sprachliche Verschlimmbesserung, also etwas, was unfreiwillig geschieht, wenn man etwas sprachlich eigentlich besser machen will, damit aber genau das Gegenteil erzielt.
Den Begriff verdanken wir einem Lübecker Buchdrucker namens Johann Balhorn, dessen Aufgabe es im Jahr 1586 war, das Lübecker Stadtrecht neu zu drucken. Leider hatten zwei Juristen des Stadtrats nicht sonderlich gut aufgepasst und eine Menge sinnentstellender Fehler in das Werk hineinredigiert. Dummerweise stand auf dem Titelblatt der Ausgabe aber der Name des armen Druckers: Gedruckt zu Lübeck / durch Johan Balhorn.
Zusätzliches Pech für Johan war, dass auch andere Städte nach Lübecker Stadtrecht urteilten, sodass sich die peinlichen Fehler rasch verbreiteten. Alsbald bürgerte sich die ironische Wendung »verbessert durch Balhorn« ein, woraus später verkürzt »verballhornen« wurde.
Heutzutage sind die meisten Verballhornungen keineswegs ungewollt, sondern gezielt parodistischer Natur. Da wird aus dem Buß- und Bettag ein Schmus- und Betttag, aus Fronleichnam ein Happy Kadaver und aus dem deutschen Papst ein Papa Ratzi …
Na denn: Merry Crisis And A Happy New Fear!
(Das Foto hier wurde übrigens im Lübecker Marzipanmuseum aufgenommen, von Jeanette Dannert, pixelio)